Flexi-Leinen sind bei Hundehaltern sehr beliebt, haben aber ihre Tücken. Es klingt sehr praktisch – mit einem einfachen Knopfdruck kannst du die Leinenlänge bestimmen, und anders als bei einer Schleppleine wird die Flexileine nicht schmutzig. Gerade beim Training und bei schlecht abrufbaren Hunden solltest du die Finger davon lassen.
Was ist eine Flexileine?
Eine Flexileine ist mit einem dicken Griff ausgestattet, in dem sich die Leine auf Knopfdruck ab- und aufrollen lässt. Dieser Mechanismus kann tatsächlich praktisch sein, zum Beispiel am Strand, oder in Gebieten mit Leinenpflicht, da die Leine nicht am Boden schleift und nicht dreckig wird.
Vorteile einer Flexi-Leine
- Man hat immer saubere Hände – gerade beim Strand oder in Gebieten mit Leinenpflicht ein Vorteil
- Die Länge ist variabel einstellbar
- Bei älteren, blinden oder kranken Hunden kann der Gebrauch sinnvoll sein
Nachteile einer Flexi-Leine
- Erhebliche Verletzungsgefahr beim Hund (gerade bei sehr dünnen, kaum sichtbaren Leinen)
- Erhebliche Verletzungsgefahr beim Menschen (gerade bei sehr dünnen, kaum sichtbaren Leinen)
- Keine Kontrolle in Notfallsituationen, da du nicht richtig in die Leine greifen kannst
- kontraproduktiv für Leinenführigkeit – der Hund lernt, gegen einen Widerstand zu laufen
- Der ruckartige Stopp kann Schmerzen verursachen und ist nicht gesundheitsförderlich
Hohe Verletzungsgefahr bei Mensch und Hund
Die Übersicht zeigt, dass Flexileinen neben einigen wenigen Vorteilen auch erhebliche Nachteile haben. So verhindern sie ein schnelles Eingreifen in Notfallsituationen. So sollte sie keinesfalls eingesetzt werden, wenn dein Hund nicht gut abrufbar ist. Bei maximal ausgefahrener Leine kann es sehr mühsam und aufwändig sein, deinen Vierbeiner zu dir zurückzuholen. Gerade bei dünnen Schnüren solltest du keinesfalls in die Leine greifen – Verletzungen wie Brand- und Schnittwunden bis hin zur Amputation von Fingern sind mögliche Folgen. Mit einer Schleppleine hingegen hast du viel mehr Kontrolle, da du den Hund aktiv zu dir zurückholen kannst.
Gerade bei Begegnungen mit Artgenossen kann es auch passieren, dass sich ein Hund in der Leine verheddert, was auch beim Hund zu schweren Verletzungen bis hin zur Amputation führen kann.
Ein weiteres Problem ist der abrupte Ruck, den der Bremsvorgang bewirkt und der deinem Hund alles andere als guttut – insbesondere wenn dein Hund ein Halsband trägt. Aber auch bei der Verwendung eines Geschirrs kann es zu Rückenproblemen kommen.
Immer auf Zug
Die Flexileine hat zudem den Nachteil, dass Hunde beim Laufen immer einen Widerstand verspüren und damit lernen: wenn ich ziehe, komme ich voran. Dies ist vor allem beim Welpen und bei Hunden im Training absolut kontraprduktiv.
Flexileine – was ist beim Kauf zu beachten?
Eine Flexileine kann also bei gehorsamen Hunden durchaus Sinn machen – für nicht abrufbare, aggressive oder noch im Leinenführungstraining befindliche Tiere sind sie jedoch absolut nicht geeignet.
Beim Kauf einer Flexileine ist es jedoch wichtig, darauf zu achten, dass diese aus einem breiten Band besteht. So sehen andere Hundebesitzer und auch andere Verkehrsteilnehmer, dass sich dein Hund an der Leine befindet. Bei dünnen Schnüren ist nicht nur die Verletzungsgefahr höher – sie werden auch öfter übersehen. Und das nicht nur von anderen Hundebesitzern, sondern beispielsweise auch von Fahrradfahrern. Dünne Seile werden oft übersehen.
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