Die Haltung von Alpakas in Deutschland wird immer beliebter. Dazu tragen die vielerorts angebotenen Alpaka-Wanderungen bei. Zusätzlich sind die flauschigen Tiere als Woll-Lieferanten sehr begehrt. Doch was ist zu beachten, wenn ich Alpakas halten möchte?
Alpakas sind keine Kuscheltiere!
Die meisten Menschen in Deutschland sind vermutlich über eine Alpaka-Wanderung auf die hübschen Neuwelt-Kamele aufmerksam geworden. Dieser sollte dabei vermittelt haben: Alpakas sind keine Kuscheltiere. Gerade bei jungen Männchen ist es wichtig, diese auf Distanz zu halten, da es sonst zum Berserkersyndrom kommen kann. In diesem Fall haben die Tiere nicht gelernt, den Menschen zu respektieren und Distanz zu wahren, was sehr gefährlich werden kann – immerhin wiegen ausgewachsene Tiere zwischen 50 und 90 Kilo und besitzen scharfe Hufe. Aber auch sonst mögen die meisten Alpakas keine ausufernden Streicheleinheiten. Alpakas sollten also keinesfalls in Streichelzoos gehalten werden!
Alpakas halten: Anmeldung beim Veterinäramt erforderlich
Grundsätzlich ist die Haltung der Neuwelt-Kameliden legal. Wichtig sind jedoch fundierte Kenntnisse und passende räumliche Gegebenheiten. Zudem ist ein Bestandsbuch zu führen, in dem die Anzahl der Tiere und eine evtl. Medikamentenvergabe gelistet sind. Für die Haltung oder Zucht sind dem Veterinäramt folgende Unterlagen vorzulegen:
- aktuelles Bestandsregister
- Sachkundenachweis (bei gewerblicher Haltung verpflichtend, sonst empfehlenswert)
- einfaches polizeiliches Führungszeugnis (bei gewerblicher Haltung)
Welchen Platz brauchen die Alpakas?
Alpakas kannst du natürlich nicht einfach in deinem Garten halten. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft empfiehlt für zwei Tiere 1000 Quadratmeter Platz und für jedes weitere Tier 100 Quadratmeter zusätzlich. Der größte Zuchtverband Deutschlands, der AZVD, fordert jedoch deutlich mehr. So soll eine Grasfläche vorhanden sein, die die Tiere das ganze Jahr lang ernähren kann – dies würde eine Fläche von mindestens 1000 Quadratmeter pro Tier bedeuten.
Was fressen Alpakas?
Ähnlich wie Pferde oder Esel sind Alpakas Weidetiere. Da sie aus den kargen Anden stammen, ist ihr Stoffwechsel, ähnlich wie beim Shetland-Pony und ähnlichen Ponyrassen, auf eine nährstoffarme, aber raufutterreiche Nahrung eingestellt. Die Wiederkäuer benötigen täglich zwischen 2 und 4 Kilo Futter, also etwa 5 Prozent ihres Körpergewichtes. Wichtigste Zutat für eine ausgewogene Alpaka-Ernährung ist dabei Heu mit passendem Proteingehalt. Brot, Obst, Gemüse, Zucker und Getreide hingegen dürfen nur stark eingeschränkt verfüttert werden, da sie zu einer Magenübersäuerung mit schweren gesundheitlichen Problemen führen können.
Was ist sonst noch zu beachten?
Alpakas müssen mindestens zu zwei gehalten werden. Es ist empfehlenswert, Hengste und Stuten voneinander zu trennen oder Wallache mit den Stuten zu halten. Wichtig ist zudem, die Tiere einmal im Jahr zu scheren, damit sie durch das Fell nicht eingeengt werden, stets über genug Bewegungsfreiheit verfügen und nicht anfällig für Parasiten sind.
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