Pferde richtig füttern

Pferdefutter – was ist sinnvoll und gut für mein Pferd?

Was frisst Ihr Pferd und was sollte es fressen? Das richtige Futter ist ein wichtiger Faktor für ein gesundes Pferd, sodass Sie der Ernährung eine große Bedeutung zuteilwerden lassen müssen. Doch wie soll man sich in dem ganzen Dschungel an Pferdefutter und den zahlreichen und teilweise sehr unterschiedlichen Ideologien überhaupt noch zurechtfinden?

Es gibt Pferdefutter für jede Gemütslage und Rasse, sowie Zusatzfutter und Müsli mit unterschiedlichen Inhaltsstoffen und Futter für alte, für junge, für sportliche oder für ruhige Pferde. Der Überblick ist schnell verschwunden und guter Rat oft teuer. Hier erfahren Sie, mit welchem Futter Sie der Gesundheit Ihrer Pferde einen Gefallen erweisen und was unbedingt auf dem Speiseplan stehen muss.

Welches Gewicht hat Ihr Pferd?

Sicherlich werden Sie Ihre Pferde eher selten auf die Waage stellen, wenn man es im sprichwörtlichen Sinne betrachtet. Aber bei keinem Tier können Sie Unter- oder Übergewicht besser erkennen als bei einem Pferd. Täglich müssen Heu und Stroh auf dem Speiseplan stehen, da diese als Grundnahrungsmittel gelten und obendrein den Darm aufräumen. Bei größtenteils auf der Koppel stehenden Pferden brauchen Sie in der Regel gar nicht zufüttern, da Gras und Grünfutter obendrein auf dem Speiseplan stehen und täglich aufgenommen werden. Allerdings reicht die Ernährung nicht für alle Pferde aus. Je größer die Anstrengung, wie es zum Beispiel bei Sport- und Reitpferden oder Arbeitspferden der Fall ist, umso nahrhafter muss das tägliche Menü sein. Es sollte eine ausgewogene Mischung sein, die Ihrem Pferd gut tut und mit präzisen Inhaltsstoffen zusammengestellt ist.

 Als Zusatzfutter auf den Speiseplan:

  • Hafer: als Klassiker
  • Gerste: für die Energie
  • Mais: nur bei untergewichtigen Pferden
  • Pellets: vielseitig geeignet stehen.

Spezielle Diätfuttermittel sollten Sie wirklich nur nutzen, wenn Ihr Pferd sichtbares Übergewicht hat. Bei ein paar Gramm zu viel auf den Rippen reicht es meist schon aus, wenn Sie die Zusatzfütterung einstellen und sich auf Raufutter besinnen. Mash und Rübenschnitzel gelten als hilfreiche Ernährung während einer Diät, sollten aber nicht solitär auf dem Speiseplan stehen und in Maßen gefüttert werden. Sowohl Rübenschnitzel, als auch Luzerne sorgen zwar für Energie und ein gesundes Fell, geben aber auch sehr viel Energie ab und können somit schnell dick machen. Ein guter Tipp: Ernähren Sie Ihr Pferd abwechslungsreich und finden heraus, welche Futtermittel ihm wirklich schmecken und obendrein mit optimaler Verträglichkeit ansprechen. Einen weiteren Artikel zum Thema Zusatzfutter finden Sie auf dieser Seite.

Nicht zu viel füttern

Wenn Sie es mit der Ernährung zu gut meinen, könnte dies nicht nur zum Übergewicht, sondern zu den typischen Begleiterscheinungen wie Problemen mit den Gelenken und dem Knochengerüst führen. Ebenso wird das Herz, die Leber und Lunge bei einer Überfütterung in Mitleidenschaft gezogen. Ist Ihr Pferd hyperaktiv, weiß nicht wohin mit seiner ganzen Energie und buckelt, geht durch oder wirkt ungewöhnlich aufgedreht, hat dies in der Regel keine krankhafte Ursache, sondern ist ein Indiz für zu viel Futter und den damit einhergehenden Energieüberschuss. Während manche Pferde mit Hyperaktivität reagieren, werden andere Pferde träge und verfetten über kurz oder lang. Die gleichen Symptome können auch als Anzeichen für eine falsche und nicht zum Pferd passende Ernährung stehen und sollten immer eine Überprüfung der Fütterung, sowie eine Neuorientierung in der Ernährung nach sich ziehen.
Ist Ihr Pferd zu dick oder verhält sich ungewöhnlich, kontrollieren Sie tätlich die Fütterung und passen auf, dass Ihr Pferd richtig und nicht zu hastig frisst. Einige Pferde neigen zum Schlingen, was unter anderem zu Verdauungsstörungen, aber auch zur gesteigerten Nahrungsaufnahme und Übergewicht führt.

Langweilt sich Ihr Pferd? Langeweile ist ein häufiger Anlass für eine gesteigerte Nahrungsaufnahme. In diesem Fall wird Ihr Tier nicht durch einen gesteigerten Hunger, sondern durch unzureichende Beschäftigung dick und krank. Sauberes Wasser muss in ausreichender Menge rund um die Uhr zur Verfügung stehen und gehört bei allen Pferden in die Rubrik Grundnahrungsmitteln. Hier bekommen Sie Tipps wie Sie Langeweile in der Box bekämpfen.

Setzen Sie auf Naturprodukte

Das, was für Sie das Brot oder die Kartoffel ist, ist für Ihr Pferd das Heu. Pferde können sehr gut ohne pelletiertes Futter oder ohne Müsli, nicht aber ohne Heu und Stroh leben. Dabei ist Heu nicht nur ein Grundnahrungsmittel mit hohem Anteil an Raufaser, sondern auch eine Beschäftigung. Bis zu sechs Kilogramm Heu pro Tag sind durchaus nicht zu viel, vor allem, wenn Ihr Pferd einen hohen Bedarf an Nahrung durch abwechslungsreiche Beschäftigung hat. Kaum gerittene Pferde benötigen in vielen Fällen ausschließlich Heu und Stroh und können mit dieser natürlichen Ernährung nicht verfetten. Heu muss gut getrocknet und nicht zu frisch verfüttert werden. Auch sollte es locker und keinesfalls in gepressten Ballen gelagert werden. Sobald sich Feuchtigkeit im Heu sammelt, beginnt es zu schimmeln und kann zu Verdauungsstörungen führen. Wenn der typische Heugeruch entsteht, ist die Lagerung optimal und Sie können sicher sein, dass Ihr Pferdefutter trocken und gesund ist. Aber auch Pferde können zu Allergien neigen, sodass Sie eine große Staubbildung bei der Gabe von Heu vermeiden sollten.
Auch das Naturprodukt Stroh gehört in die Pferdebox. Auch wenn es kaum Nährstoffe enthält und somit für die Ernährung selbst nicht ausreicht, liefert es viele Ballaststoffe und räumt den Magen auf. Bei einer zu geringen Zufuhr an Ballaststoffen können schwere Koliken auftreten. Stroh wird täglich mit einer Menge von bis zu vier Kilogramm aufgenommen und kann gleichzeitig Einstreu, Beschäftigung und wichtiger Ballaststofflieferant sein.

Beschäftigung so wichtig wie Pferdefutter

Pferde sind in ihrer Natur Läufer und bewegen sich viel. Nicht umsonst wurden sie vor allem in der Vergangenheit als beliebte und effiziente Arbeitstiere eingesetzt. Heute hat sich diese Funktion praktisch verloren, da auf dem Feld Maschinen arbeiten und das Pferd als Zugtier nicht benötigt wird. Wenn Sie sich für die Pferdehaltung entschieden haben, sollten Sie täglich Zeit für die Tiere aufbringen und sich nicht nur zum Einstreu wechseln und Füttern im Stall sehen lassen.

Ihr Pferd freut sich über einen Ausritt und steigert seine Fitness, sodass Erkrankungen durch Langeweile und eine Fehlbelastung des Knochengerüsts vermieden werden können. Was die Fütterung anbelangt, sollten Sie nicht jeden neuen Trend mitmachen und gegen Ihre eigenen Ideologien handeln. Denn wer weiß besser als Sie, der Sie Ihr Pferd täglich sehen und seine Gesundheit im Blick haben, ob ihm etwas fehlt oder ob Sie alles richtig machen?

Hilfreiche Tipps rund ums Pferdefutter

  • Achten Sie bei Ihren Pferden ebenso auf eine ausgewogene Ernährung, wie Sie es bei sich und Ihrer Familie tun. Falschernährung oder eine zu gut gemeinte und zu üppige Fütterung bewirken das Gegenteil und können verschiedene Erkrankungen nach sich ziehen.
  • Geben Sie viel Heu und Stroh. Achten Sie auf die richtige Lagerung und kontrollieren das Raufutter vor der Gabe auf Schimmel. Selbst bei kleinen Schimmelflecken sollten Sie den ganzen Ballen entsorgen und kein Risiko eingehen. Die Pilz- und Schimmelsporen haben sich bereits im ganzen Heuballen oder im Stroh verbreitet und können Koliken verursachen.
  • Probieren Sie verschiedene Futtermittel und bieten Ihren Pferden Abwechslung auf dem Speiseplan. Richten Sie sich hierbei nach den Energiewerten, die auf dem Pferdefutter notiert und Ihnen somit bekannt sind. Pferde mit weniger Bewegung benötigen weniger Energie als Tiere, die im Reitsport oder als Arbeitspferd eingesetzt werden.
  • Mit der richtigen Ernährung und einer ausgewogenen Komposition, mit ausreichend Heu und Stroh sorgen Sie für ein langes, gesundes und zufriedenes Leben bei Ihrem Pferd und leisten einen aktiven Beitrag.

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