Wichtig beim Reiten ist, dass die Chemie zwischen Mensch und Pferd stimmt. Das Pferd sollte dem Reiter freiwillig gehorchen. Und es sollte den Reiter als ranghöher betrachten. Das ist wichtig, damit das Pferd keine eigenen Entscheidungen trifft. Das kann beispielsweise im Straßenverkehr schlimm enden. Deswegen ist zuallererst ein fundierter Reitunterricht wichtig. Dieser sollte von Anfang an dafür Sorge tragen, dass Sie das Pferd verstehen lernen.
Der Reiter als der Ranghöhere
Zum Reiten gehört auch das Führen und das Putzen. Das Putzen des Pferdes ist nicht nur wichtig für die Fellpflege, sondern dient auch dazu, eine Bindung zwischen Pferd und Reiter aufzubauen. Beim ersten Kontakt zwischen einem Pferd und einem Reiter prüft das Pferd, wer das Leittier ist. Setzt sich der Mensch nicht durch, hat er verloren. Das beginnt schon beim Führen. Wenn der zukünftige Reiter dem Pferd alles durchgehen lässt wie zum Beispiel stehenzubleiben, zu fressen, oder nicht vorwärtszugehen, ist die Sache für das Pferd geklärt.
Das Pferd tut das aber nicht aus Boshaftigkeit. Pferde haben keine Möglichkeit, sich zu verteidigen. Sie vertrauen dem Leittier also ihr Leben an und hoffen darauf, dass dieser in einer Krise weiß, was er tut. Wenn das Pferd dies dem Reiter nicht zutraut, wird es ihm auch nicht gehorchen – und erst recht nicht in gefährlichen Situationen wie zum beispiel im Gelände.
Ungeschickte Reiter disqualifizieren sich als Leittier
Dass das Pferd bei den ersten Malen noch nicht richtig gehorchen will, ist also ganz natürlich. Was am Boden beginnt, setzt sich natürlich auf dem Pferd fort. Wenn der Reiter zum Beispiel ungeschickt im Sattel sitzt und widersprüchliche Anweisungen gibt (zum Beispiel mit dem Zügel bremst, aber mit den Schenkeln treibt), ist es selbstverständlich, dass das Pferd nicht tut, was es soll. Wenn der Mensch selbst nicht weiß, was er will – wieso soll ein kluges Pferd da gehorchen? Als Leittier hat er sich jedenfalls qualifiziert.
Empfohlen: Einzelunterricht
Wer reiten lernen möchte, der sollte – wenn irgendwie möglich – Einzelunterricht nehmen. Das ist vor allem am Anfang wesentlich, wenn die Stunden an der Longe erfolgen. Doch auch später macht es Sinn. Beim Reitunterricht in größeren Gruppen lässt sich oft nicht abschätzen, ob das Pferd wirklich dem Reiter gehorcht – oder auswendig weiß, was als nächstes kommt bzw. einfach dem Vorderpferd hinterherläuft.
Wer also richtig reiten lernen möchte, sollte sich nicht nur auf das Reiten in der Gruppe verlassen.
Mehr Infos: Pferde verstehen – Sachbücher über Pferde
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