Der Traum vom eigenen Pferd ist nicht nur für junge Mädchen von Bedeutung. Insbesondere beim Pferdekauf gilt: Das Pferd sollte zu den eigenen Kenntnissen und Wünschen passen. Ein Freizeitreiter braucht kein Turnierpferd, ein Anfänger keinen Araberhengst. Neben der jeweiligen Pferderasse ist auch die Größe von Pferd und Reiter zu berücksichtigen.
Welches Pferd passt zu mir? Die richtige Pferderasse
Es gibt etwa 200 verschiedene Pferderassen. Diese unterscheiden sich mal mehr und mal weniger. Fest steht: zwischen einem Shire Horse mit einem Stockmal von bis zu zwei Metern und einem Falabellapony (das kleinste war gerade mal 30 cm hoch) gibt es allein von der Größe her große Unterschiede. Klar, dass die Pferdehaltung auch von der Rasse abhängt. Minishettys und Falabella Ponys lassen sich nicht reiten. Dazu sind sie einfach zu klein. Sie eignen sich aber hervorragend, um Anfänger an Pferde heranzuführen, die Angst vor Pferden zu nehmen und die kleinen flinken Ponys gegebenenfalls vor eine Kutsche zu spannen. Shetland-Ponys sind maximal 107 cm groß. Sie eignen sich gut als Reitpferde für kleinere Kinder, aber auch als Zugpony. Sie können bis zu 60 kg tragen und das Doppelte ihrer Körpergröße ziehen.
Welches Pferd kann wie viel Gewicht tragen?
Um die Frage “welches Pferd passt zu mir” zu beantworten, wird oft die Frage gestellt, wieviel Kilo ein Pferd maximal tragen sollte. Als Faustregel wird oft genannt, dass das Pferd maximal ein Fünftel – manchmal auch ein Drittel seines Körpergewichts tragen sollte. Doch diese Berechnung ist sehr pauschal. Denn zuzüglich zum Gewicht des Reiters spielen folgenden Faktoren eine Rolle:
- Wie gut ist das Pferd trainiert?
- Wie ist der allgemeine Gesundheitszustand des Pferdes?
- Wie gut ist der Reiter – fällt er dem Pferd als Anfänger immer wieder schwer ins Kreuz?
- Dicke der Beine
- Alter des Pferdes
Es ist auch klar, dass ein Shire Horse deutlich mehr Gewicht tragen kann als ein Wüstenaraber mit einem Stockmaß von 1,50 Metern.
Welches Pferd passt zu mir?
Das Temperament
Besondere Beliebtheit gewinnt zunehmend die Pferderasse der Tinker. Diese ehemaligen, kräftigen Zigeunerponys werden gerne im Rahmen der Reittherapie genutzt. Sie gelten als etwas träge und schwer aus der Ruhe zu bringen. Beliebt sind ebenfalls die oft sehr ausgeglichenen Haflinger und Fjordpferde. Insbesondere Vollblüter gelten als sehr menschenbezogen, aber auch als überdurchschnittlich nervös. Grundsätzlich gilt jedoch: egal ob Tinker, Pony oder Araber – alle Pferde sind Fluchttiere. Auch Tinker können durchgehen – das liegt einfach am Fluchtverhalten der Pferde. Das passende Pferd deswegen anhand der Pferderasse zu ermitteln ist durchaus trügerisch.
Freizeitreiter oder Turniergänger?
Um die Frage nach der passenden Pferderasse zu beantworten, ist noch wichtig zu bestimmen, was Sie mit dem Pferd anfangen möchten. Bei Turnierpferden kommt es auf ganz andere Faktoren an als bei Ponys, die hauptsächlich in der Reithalle oder im Gelände geritten werden. Wesentliche Faktoren sind in jedem Fall:
- der allgemeine Gesundheitszustand des Pferdes – kranke Pferde erzeugen horrende Tierarztrechnungen
- die Psyche des Pferdes – Pferde mit traumatischen Erfahrungen sind nur etwas für Vollprofis. Alle anderen können das Vertrauen vom Pferd in den Menschen noch weiter schädigen
- Kann das Pferd die Anforderungen des Reiters in Bezug auf Trag- oder Zugfähigkeit erfüllen?
Vor dem Pferdekauf ist es also wichtig zu überlegen, was Sie mit dem Pferd machen möchten. Dann gilt: Augen auf beim Pferdekauf. Danach werden Sie mit Ihrem Traumpferd hoffentlich eine taumhafte Zeit erleben.
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