Acht Wochen dauert es mindestens, bis ein Hund sich eingewöhnt hat. Kiki ist jetzt etwa 6 Wochen bei mir. Es hat sich viel getan, für uns beide!
Fremde Menschen
Fremde Menschen beäugt sie skeptisch. Draußen lässt sie sich streicheln, in den Öffis und im Büro knurrt und bellt sie immer wieder – ich interpretiere das als Vorsichtsmaßnahme: ich kenne dich nicht, komm mir nicht zu nahe. Wenn die Menschen aber was Leckeres dabei haben, wird nicht gebellt – dann reckt sie den Hals und schnüffelt in die entsprechende Richtung – egal, ob im Büro oder in den Öffis.
Kiki fährt jetzt U-Bahn und Zug
Schon nach nicht ganz drei Wochen ist sie das erste Mal freiwillig in eine U-Bahn gestiegen (die ersten beiden Male habe ich sie hineingetragen). Es läuft ganz gut, sie ist von der U-Bahn nicht sonderlich gestresst. Wenn, dann sind es eher die Menschen. In Corona-Zeiten sind die Öffis sehr leer – eine gute Zeit, um zu üben. Kiki ist vor allem am Anfang sehr zappelig, muss alles anschauen und beschnuppern und sucht immer wieder Kontakt zu mir. Nach einer Weile gibt sich das etwas und sie legt sich auch mal hin. Ganz optimal ist es noch nicht, aber ich bin sehr froh, dass sie nicht gestresst ist, und Übung macht den Meister.
Wachhund im Büro
Ich habe ein eigenes Zimmer im Büro – und dieses hat Kiki gut angenommen. Meist liegt sie unter dem Schreibtisch in ihrem Körbchen und schläft. An und für sich ist sie sehr ruhig – wehe nur, wenn jemand das Büro oder gar mein Zimmer betritt! Sie bellt nicht immer, manchmal brummelt sie etwas, manchmal kümmert es sie auch überhaupt nicht, doch hin und wieder bellt sie laut und hysterisch. Meist beruhigt sie sich aber wieder schnell und lässt sich auch streicheln. Wegen den Corona-Regeln hat bei uns jeder im Büro ein eigenes Zimmer und man sieht sich quasi nur mit Masken im Flur. Wenn Corona vorbei ist, und die Bürotüren offen stehen, lernt sie hoffentlich alle Kollegen besser kennen und fühlt sich dann rundum wohl.
Spaziergänge und Hundeschule
In der ersten Woche ist Kiki beim Spazieren immer wieder stehengeblieben und wollte nicht weiter. So vieles war ungewohnt – fremde Menschen, Autos, LKWs … Jetzt passiert das kaum noch. Da sie einen starken Jagdtrieb hat, läuft sie immer an der Schleppleine. Sie hört schon ganz gut, doch wehe, sie sieht eine Katze, ein Eichhörnchen oder einen Hasen … Die Schleppleine gewährt ihr zwar etwas mehr Freiraum, stört aber bei Hundebegegnungen. Ich hoffe sehr, dass die Hundeschulen bald wieder aufmachen dürfen, um Kiki in geschützter Umgebung den Kontakt zu anderen Hunden zu ermöglichen.
Allein bleiben
Mittlerweile bleibt sie ein paar Minuten allein, ohne zu winseln oder zu bellen. Auch hier sind wir, denke ich, schon auf einem guten Weg.
Bilanz – Tierschutzhund nach sechs Wochen
Ich bin sehr stolz auf das, was wir schon alles erreicht haben. Natürlich gibt es noch viel Luft nach oben, gerade beim Spazieren gehen. Wirklich schade, dass die Hundeschulen zu sind, doch die wichtigsten Dinge haben wir bereits nach sechs Wochen gut gemeistert, und das ist wirklich ein toller Start für uns beide.